Hier ein Bericht von Marcel Erang:

Hallo Dieter,

gestern waren die Meisterschaften der Nordverbände im Einzelzeitfahren. Hierzu möchte ich kurz berichten.

Die Meisterschaften sollten ursprünglich in Cloppenburg/Niedersachsen stattfinden und wurden kurzfristig abgesagt. Glücklicherweise fand sich für die Austragung des Einzelzeitfahrens mit Mecklenburg-VP ein neuer Veranstalter. Das Straßenrennen ist terminlich um fünf Wochen verschoben worden und findet erst Mitte Juni statt.

Das EZF wurde in Siggelkow bei Parchim veranstaltet. Das Wetter war optimal…nur etwas ungewohnt (mal nicht mit langer Hose und dicker Jacke zu fahren ?).
Bei der Rennstrecke handelte es sich um einen landwirtschaftlichen Versorgungsweg. Da hatte ich im Vorwege so meine Bedenken, aber der Straßenbelag war in tadellosem Zustand. Einzig die geringe Straßenbreite fand ich etwas störend, aber damit mussten alle Teilnehmer leben. Der Kurs sah dann ungefähr so aus: 2.3km geradeaus, 90°-Kurve links, 1.2km geradeaus, Wende und wieder zurück. Ich bin wieder bei den Senioren 2 gestartet und musste zwei Runden auf dem Kurs absolvieren.
Beim Zeitfahren ist es ja so, daß man eine Startzeit hat und die Zeit läuft automatisch los, auch wenn man noch nicht am Start steht. Deshalb sind alle Starter immer etwas früher in Startnähe um hier keine Zeit zu verschenken. Und hier beginnt die eigentliche Geschichte…
Ich war etwa 6 min vor meiner Startzeit beim Start und habe mich in die Reihe der wartenden Starter einsortiert. Ich war der Vorletzte, der auf die Strecke gehen sollte. Da noch etwas Zeit war, wollte ich mich noch mal schnell erleichtern…und während ich so auf der anderen Straßenseite stand, hörte ich meine Frau rufen, dass mein Rad hinten einen Plattfuß hat. Ich dachte da noch an einen Scherz, aber dem war leider nicht so. Ich schaute auf die unerbittliche Uhr am Start…noch 2 Minuten…das reicht nicht mehr, um zum Auto zu fahren, das Ersatzmaterial zu holen und das hatte ich nicht einmal vorbereitet…das war es also, dachte ich…
Doch Jon-Marten Heisler von den Büdelsdorfern, der in der Nähe war, hat mir sofort sein Hinterrad angeboten. Wir haben sofort sein Hinterrad bei mir eingebaut, es war zum Glück auch 10-fach/Shimano…dann habe ich noch etwas an der Schaltung rumgestellt…den richtigen Gang für den Start aufgelegt…mich an die Startlinie gestellt…und los gings…
Die ganze Hektik hat mein Konzept für die Renneinteilung völlig durcheinander gebracht, zumal die Gänge nicht richtig passten. Ich bin dann den Gang gefahren der nicht rasselte und bei dem die Kette nicht sprang. Allerdings war der Gang viel zu groß. Im Nachhinein weiß ich auch, warum die Kurven und die Wenden schlecht liefen…der Bremspunkt war bei dem anderen Hinterrad auch woanders…
Meine Zielsetzung war den Landesmeistertitel zu verteidigen und ich hatte das Glück, das mit Jan Homfeld der direkte Konkurrent 30 Sekunden vor mir gestartet ist. Ich hatte also immer ein optisches Ziel…eingeholt habe ich ihn dann aber doch nicht. Aber ich habe es wieder geschafft Landesmeister im EZF zu werden. Platz zwei ging an Ian Hoesele aus Kiel, Jan Homfeld aus Büdelsdorf ist dritter geworden. Da es nicht nur die LV-Meisterschaft war, sondern auch die Meisterschaft der Nordverbände, gab es auch eine Gesamtergebnis über alle Landesverbände (HAM, SCH, BRE, MEV). In dieser Gesamtwertung bin ich mit fast 1 min Rückstand Zweiter geworden.

In den letzten Jahre hat immer die Freude über den Titel überwogen. Doch in diesem Jahr ist es das freundschaftliche und sportliche Verhalten der Büdelsdorfer.
Ich kann es nicht häufig genug sagen, dass ich ohne die spontane Hilfe von Jon-Marten Heisler kein Rennen gefahren wäre…Tausend Dank!

Viele Grüße
Marcel

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Marcel, auch von mir die herzlichsten Glückwünsche zu diesem aussergewohnlichen- und grossartigem Erfolg.Wenn ich da gewesen wäre- mein Hinterrad hättest du auch bekommen.Radsportler sind eben Kumpels Albert

Herzlichen Glückwunsch....
Tolle Leistung.Die wahren Radsportler.Hüt ab.
Gruss aus Elmshorn.